Zusammenhang zwischen Immunsystem und Covid-19-Erkrankungen

Was Ihr Immunsystem wirklich stark macht

Ein widerstandsfähiges Immunsystem ist der beste Schutzschild gegen Krankheitserregern und jetzt wohl noch wichtiger denn je. Dr. Harald Stossier, lang erfahrener Allgemeinmediziner und Begründer des VIVAMAYR Health Concept, erklärt, wie das Coronavirus mit unserem Immunsystem zusammenhängt und was unsere Abwehrkräfte effektiv stärkt.

Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Das Coronavirus hat uns das eindrucksvoll ins Bewusstsein zurückgeholt. Noch nie haben wir die Worte „Bleib gesund“ so oft gehört. Auf sich und seine Gesundheit zu achten. Dann geht es nicht nur einem selbst gut, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch den Menschen in unserer Umgebung und letztlich der gesamten Gesellschaft. Dass ein starkes Immunsystem die Basis dazu ist, ist allseits bekannt.

Den Mechanismus zur Bekämpfung eines Krankheitserregers, also auch gegen den Erreger des Coronavirus, SARS-CoV-2, kennt unser Immunsystem sehr gut. „Wir tragen alle Möglichkeiten, das Coronavirus erfolgreich zu bekämpfen, in uns“, ist Dr. Harald Stossier überzeugt. „Eine Infektion hat immer eine entzündliche Reaktion im Körper zur Folge. So ist das auch mit Covid-19. Es stellt sich nur die Frage: Wie gut ist unser Immunsystem gerüstet, mit diesem Virus umzugehen?“

Das Immunsystem stärken mit der Power der Mikronährstoffe

Maßnahmen, das Immunsystem zu stärken, gibt es viele. Äußert wirksam ist es, im Zuge dessen auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen zu achten. Für die Abwehrfunktion im Körper sind vor allem drei Mikronährstoffe von besonders hoher Bedeutung: Zink, Vitamin C und Vitamin D.

Zink wehrt Keime effektiv ab

Eine Studie der Ohio State University[1] in Columbus unter der Führung von Daren Knoell konnte nachweisen, dass Zink auf das sogenannte angeborene Immunsystem wirkt. Das betrifft jene Abwehrkräfte, die uns von Natur aus angeboren sind und eine erste Abwehrlinie gegenüber Krankheitserregern darstellen. Das passiert noch bevor die sogenannte adaptive Immunabwehr (jene Immunkompetenz, welche im Laufe unseres Lebens durch die Bewältigung von Krankheiten erworben wird) gezielt Antikörper und T-Zellen einsetzt. Das essenzielle Spurenelement Zink aktiviert den sogenannten NF-κB-Stoffwechselweg in den Immunzellen, die im Blut zirkulieren und auch Monozyten genannt werden. Dieser Prozess spielt in der Abwehr von Keimen eine bedeutende Rolle. Zeitgleich wird ein Zinktransporter vermehrt gebildet, der in der Zellmembran die Zinkaufnahme fördert und die Aktivität der Monozyten wieder bremst. Zink fungiert hierbei als sogenannter negativer Regulator. „Zink verhindert also, dass Viren in den Körper eindringen können. Sind wir ausreichend damit versorgt, sind wir weniger infektiös“, fasst Dr. Stossier zusammen.

Vitamin C als Immunbooster immer hilfreich

Dass Vitamin C die Abwehrkräfte stärkt, ist bekannt. Weniger bekannt ist aber, dass der Mikronährstoff in jeder Phase einer Infektion zu deren Bewältigung hilfreich sein kann. „Vitamin C kann sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt werden. Wenn es früh genug verabreicht wird, kann es sogar einen vom Virus ausgelösten Zytokinsturm verhindern“, weist Dr. Stossier auf die effektive Wirkung von Vitamin C hin. In unserem Artikel „Nach Covid-19 wieder gesund werden: Die 5 besten Tipps“ erfahren Sie, was Zytokine sind und warum es zu einem Zytokinsturm kommen kann. Aber auch, wenn dieser bereits im Körper zugange ist, können große Gaben von Vitamin C wirkungsvoll dabei helfen, die Entzündung im Körper einzudämmen. „Dafür reichen aber die von den Ernährungsgesellschaften vorgegebenen rund 100 mg pro Tag bei weitem nicht aus. Eine sinnvolle Prophylaxe stellt erst eine Zufuhr von ein bis drei Gramm pro Tag dar“, erklärt der Immun-Spezialist. Dabei sei es sehr zu empfehlen, die Vitamin-C-Einnahme regelmäßig über den Tag zu verteilen, da dadurch eine bessere Wirkung erzielt werden könne. Die Gefahr einer Überdosierung besteht nicht, da das Vitamin wasserlöslich ist und bei einem Überschuss einfach über den Urin ausgeschieden wird. Darüber hinaus benötigt der Körper, wenn er erkrankt ist, ohnehin deutlich mehr Vitamin C.

Vitamin C in derart hohen Dosen müsste jedenfalls intravenös verabreicht werden, da sie der Körper sonst gar nicht aufnehmen kann. An den VIVAMAYR Standorten  ist es möglich, eine entsprechende Therapie unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. „Es gibt klare Regeln, wann und wie eine Vitamin-C-Therapie zu erfolgen hat, damit sie erfolgreich ist. Klarerweise hängt es von der Indikation, dem Befinden des Patienten und den Zielsetzungen ab, wie hoch und in welchem Intervall die Vitamin-C-Gabe erfolgen soll“, merkt Dr. Stossier an. Bezogen auf das Coronavirus sei eine Vitamin-C-Therapie in jedem Stadium der Erkrankung sinnvoll und hilfreich. Diese kann prophylaktisch ein bis zweimal pro Woche erfolgen, sie kann bei Notwendigkeit aber auch täglich in einer hohen Dosierung verabreicht werden.

Auch andere Maßnahmen, wie zum Beispiel Lasertherapien, können sowohl in der Vor- als auch in der Nachsorge sinnvoll eingesetzt werden. Sie werden direkt in den Mundbereich appliziert. Laserlicht wirkt desinfizierend und kann nach einer Covid-19-Erkrankung die Genesung von Geschmacksstörungen unterstützen.[2]

Starke Abwehrkräfte mit Vitamin D

In den Medien ist Vitamin D nach wie vor ein heiß diskutiertes Thema. Es kursiert die Frage, ob ein Mangel zu stärkeren Verläufen führen kann, oder nicht. Vielerorts wurde darauf hingewiesen, dass Vitamin D keinesfalls als Medikament betrachtet werden darf, mit dem eine Coronavirus-Erkrankung verhindert oder sogar geheilt werden kann. Jedoch häuften sich die Beobachtungen, dass Menschen mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel öfters einen schwereren Krankheitsverlauf zu erleiden hatten. Demnach liegt der Rückschluss nahe, dass eine gute Grundversorgung mit Vitamin D positiv auf den Krankheitsverlauf einwirken kann. „In Untersuchungen der Universität Heidelberg hat sich gezeigt, dass das Sterberisiko im Zuge einer Coronavirus-Erkrankung bei Menschen mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel um das Achtzehnfache erhöht ist, als bei Personen mit einem normalen Vitamin-D-Spiegel“, erklärt Dr. Stossier.

Vitamin D kann der Körper einerseits in geringen Mengen durch bestimmte Lebensmittel wie zum Beispiel Hering und Makrele aufnehmen, andererseits spielt aber auch die Sonnenbestrahlung der Haut eine wesentliche Rolle. Bis zu 90 Prozent der benötigten Menge an Vitamin D bildet der Körper in der Haut. Zu Jahreszeiten, in denen weniger UV-Strahlung vorhanden ist, kann hier schnell eine Unterversorgung passieren. „Interessant ist“, sagt Dr. Stossier, „dass die Pandemie genau zu einer Zeit losgegangen ist, wo die Sonneneinstrahlung eher niedrig war.“ Wenig überraschend sei daher auch der Anstieg der Covid-19-Infektionen im Dezember und Jänner. Im Sinne einer wirkungsvollen Prophylaxe empfiehlt er, das Immunsystem mit einer entsprechenden Gabe von Vitamin D zu stimulieren. „Erfahrungsgemäß haben wir meist einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel, sodass eine Einnahme gerechtfertigt ist. Lassen Sie sich Ihren Vitamin-D-Spiegel am besten im Labor bestimmen, nur dann sind sinnvolle Supplementationen möglich“, rät der Immun-Experte.

Immunstärkende Maßnahmen fehlen

Neben all den wichtigen Schritten zur Eindämmung der Pandemie, wie Abstand halten, Maske tragen und Hände gut waschen und desinfizieren, vermisst der Arzt jedoch klare Appelle zur Stärkung des Immunsystems. „Wir haben es verabsäumt, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen und unterstützende Handlungen fürs Immunsystem durchzuführen. Es wird weder in den Maßnahmen erwähnt, wie wichtig es ist, das Immunsystem zu stärken, noch werden konkrete Empfehlungen dazu gegeben. Dabei wissen wir heute mehr als je zuvor, wie wichtig eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise für ein gut funktionierendes Immunsystem ist“, weist Dr. Stossier auf die Unvollständigkeit der Maßnahmen hin.

Hinsichtlich der Ernährung könne man auch durch gezielte Nahrungspausen, wie sie beispielsweise beim Intervallfasten praktiziert werden, effektiv seine Abwehrkräfte beeinflussen. Dabei ist die sogenannte Autophagie besonders wirkungsvoll. Sie bezeichnet den Prozess im Körper, bei dem im Rahmen von Nahrungskarenzzeiten schadhafte Zellen vom Körper in ihre Einzelbestandteile zerlegt und wiederverwertet werden.

Selbstverantwortung ernst nehmen und gesund leben

Neben einer gesunden Lebensweise mit ausreichend Bewegung, Entspannung und einer ausgewogenen Ernährung, kann auch eine – zumindest zeitweise – Supplementation der Mikronährstoffe Vitamin C, Vitamin D und Zink sinnvoll sein, um das Immunsystem zu stärken. Einer entsprechenden Nahrungsergänzung sollte aber immer eine ärztliche Konsultation vorausgehen sowie der individuelle Status-quo mittels Blutbefund ermittelt werden.

In den VIVAMAYR Medical Health Resorts werden sämtliche Therapien ärztlich begleitet und individuell auf jeden Gast abgestimmt. Das VIVAMAYR Immun Boost Programm stärkt und aktiviert das Immunsystem und hilft dem Körper, effektiver auf Krankheitserreger zu reagieren. Die Inhalte des ein- bis zweiwöchigen medizinischen Programms basieren auf speziellen, wissenschaftlich erprobten Behandlungsmethoden, die das VIVAMAYR Ärzteteam über mehrere Jahre entwickelt hat. Als Resultat fühlen Sie sich nicht nur körperlich und mental gestärkt, sondern Sie sind auch motiviert für einen gesünderen Lebensstil. Wir freuen uns auf Sie!

Quellen

Ohio State News, 6.2.2013, Zinc Helps Against Infection by Tapping Brakes in Immune Response, https://news.osu.edu/zinc-helps-against-infection-by-tapping-brakes-in-immune-response/, Abfrage vom 8.2.2021

Dr. Wehrmann Madeleine, 10.9.2020, Vitamin C zum Schutz vor SARS-CoV-2 und zur Behandlung von COVID-19, Springer, Abfrage vom 1.3.2021, 14:09 Uhr

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